Grabplatte der Margarete von Heppenheim

Nun ist es soweit. Der Grabstein der Margarete von Heppenheim ist in Gau-Heppenheim angekommen. Jahrzehnte in der Nikolai-Kirche in Alzey aufgestellt, wurden etliche alte Grabsteine aus dem Innenraum der Kirche an die Außenmauer versetzt. Auf Anfrage der Ortsgemeide Gau-Heppenheim, ob ihr der Grabstein der Margarete überlassen werden könnte, hat die ev. Kirchengemeinde Alzey zugestimmt. Der Standort in Gau-Heppenheim an der Chor-Ostseite Außenwand von St.Urban wurde mit der kath. Kirchengemeinde Framersheim/Gau-Heppenheim, der Denkmalpflege des Bistums Mainz und des Kreises Alzey-Worms abgesprochen.

Das Wappen der Familie von Heppenheim ging 1935 in das Wappen der Ortsgemeinde Gau-Heppenheim auf Antrag über, in unmittelbarer Nähe der Grabplatte steht das Ehrenmal für die Gefallenen der beiden letzten Weltkriege mit dem Ortswappen, so dass Geschichte erklärbar wird.

Die Familie von Heppenheim war jahrhundertlang sehr präsent im Ort, lange hatte sie die Ortsherrschaft inne und die Burg im Bereich der Schlossgasse ist durch viele Archivalien belegt. Wappen in St.Urban, in der Schlossgasse und auf noch erhaltenen Grenzsteine bezeugen dies.

Erhalten haben sich Wappen der Familie von Heppenheim auch in Framersheim, Sakramentshäuschen in der ev Kirche, in Alzey am Glockenturm der Nikolaikirche, Spiesheim, Lonsheim, Armsheim Heilig Blut, Ingelheim und Dom zu Worms und Mainz. Dadurch wird der Einflussbereich der Familie deutlich.

1684 starb die Familie von Heppenheim in männlicher Linie aus und die verwandte Familie von Schönborn wurde Erbe, auch die Gau-Heppenheimer Burg gehörte dazu. Die Schönborns nahmen das von Heppenheim-Wappen 1702 in ihr Wappen auf, sodass dies an vielen Kirchen und Verwaltungsgebäuden der Bistümer Trier, Mainz, Würzburg und Bamberg, wo die Schönborns im 18.Jh. Bischöfe stellten, zu sehen ist.

Margarete starb laut Inschrift am 21.April 1485. Neben dem von Heppenheim-Wappen, sie war mit  Hermann von Heppenheim verheiratet, ist ihr Geburtswappen Mosbach von Lindenfels zu sehen.

Von ihrem Leben wissen wir wenig. Ihr Ehemann Hermann hat in seinem Testament 1492 seinen Bruder Antis, wahrscheinlich Schultheiß von Alzey, seinen Vetter Endres , der den Sitz „off dem Sale zu Altzen myne Teil“ und Vetter Antis, der den Sitz (Burg?) Lonsheim bekommt, erwähnt. Er möchte in der Nikolaikirche begraben werden. Margaretes und Hermanns Sohn war Kleriker im Mainzer Stift St.Alban. 1487 läßt sich Hermann in das Bruderschaftsbuch des Heiliggeiststiftes eintragen und stirbt 1493.

Der Lebensmittelpunkt der Eheleute war wohl Alzey und Umgebung. Einmal der Salhof zu Alzey, südlich der Nikolaikirche gelegen, nach 1700 Bereich des Kapuzinerklosters und heute kath. Kirche, Marienschule und kath. Gemeindezentrum.. Dann der Hof zu Lonsheim und zu Gau-Heppenheim, da wohnten Verwandte.

Geschichte lebt und wir sind froh, dass Margarete in Gau-Heppenheim angekommen ist.

Firma Reimann aus Framersheim hat den Grabstein an St.Urban angebracht.

Rolf-Konrad Becker