Gau-Heppenheim – Gedicht von Karl Sander

7ter Januar, Anno Domini 2024, gewidmet der Dorfgemeinschaft zu Gau-Heppenheim

Teil 1

Dorf der Winzer, Dorf der Weine,
Gau-Heppenheim wie bist du schön,
im Tal, da fließt die Weidas in die Selz und dann zum Rheine,
und über uns, der Reben Höh`n

Schaut man von hier in Richtung Norden,
sieht man den Petersberg dort steh`n,
und an klaren Morgen,
kann man sogar die Rheingau- und die Taunusberge sehn.

Schon die Kelten und die Römer,
liebten dieses schöne Land,
manches Werkzeug, Scherben, Münzen,
öfter man beim Pflügen fand.

12hundert34 Jahre sind vergangen,
das ist im Codex Lorsch belegt,
dass hier von fleißigen Frauen und Mannen,
Feld, Wies und Wingert ward gepflegt.

Viele Jahre ist es her,
dass ein Schloss zum Dorf gehörte,
bis ein vom Blitz entfachtes Feuer,
dies stattlich Bauwerk ganz zerstörte.

Später, aus dem Schoß der Erde
holte man des Erzes Stein,
das ist lange her und heute,
geblieben ist der edle Wein.

Die Winzer in Gau-Heppenheim,
streben all nach Hochgenuss,
entzücken uns mit Weinen,
die man getrunken haben muss.

Sie stehen im Glase, voller Pracht,
wie gestern, so auch heute,
ein Fest der Sinne beim Trinken erwacht,
das Herz hüpft voller Freude.

Teil 2

Die Kirchen, Urban und Jakobus*,
Zeugen früherer Schaffenskraft,
stehen fest und halten mit uns,
über Dorf und Flur die Wacht.

Magarete von Heppenheim wäre sehr entzückt,
sie ist fast wieder ganz daheim,
wenn man zum Ostchor von Sankt Urban blickt,
sieht man Ihr Bild auf Ihres Grabes Stein.

Sankt Urban`s Kirch, mit Chor von hohem Stand,
ist gewiss ein Unikat,
sie ist die einzige im Rheinhessen Land,
der man diesen Namen gab.

Der Heilige Sankt Urban,
von hiesigen Winzern sehr verehrt,
wurde gern durch Feld und Flur getragen,
dass reiche Ernte ward beschert.

Zu Pfingsten an der Dornenweide,
weilt er nun wieder unter uns,
„lass Reben wachse, Trauben reife“,
so bitten wir um Urbans Gunst.

Mit der Kerb und den „Fenstern im Advent“,
nimmt der Alltag seinen Lauf,
manchmal leise, manchmal laut,
mal geht´s runter, mal geht’s rauf.
Unterm Strich ist aber klar,
das Leben hier, ist wunderbar.

Dorf der Winzer, Dorf der Weine,
Gau Heppenheim wie bist du schön.
Herr, lass in einer Welt voll Frieden
dies Dorf für immer fort besteh ‘n.

Karl Sander im Januar Anno Domini 2024

Vorgetragen am Neujahrsempfang der Ortsgemeinde Gau-Heppenheim am 7. Januar 2024.

Prüfen der örtlichen Gegebenheiten und historischen Fakten: Rolf Konrad Becker

* Evangelische Kirche hat keinen Schutzpatron und gehört zur Jakobus Gemeinde Framersheim

Bilder: Melanie Moritz, Rolf Konrad Becker, Kurt Kaltwasser, Karl Sander