Advent, Advent ein Lichtlein brennt.
Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier,
dann steht das Christkind vor der Tür.
Liebe Gau-Heppenheimerinnen,
liebe Gau-Heppenheimer,
dieses Gedicht kennt fast jedes Kind. Je nachdem wer es vorträgt, ob Jung oder Alt, wird es mal abgewandelt oder um ein paar Worte ergänzt. Auch wird es gerne am Nikolaustag, auf Nachfrage des Nikolauses „Und hast du auch ein Gedicht für mich gelernt?“ von den Kleinsten aus unserer Ortsgemeinde ganz stolz, von den etwas älteren Kindern eher aus Verlegenheit vorgetragen, da sie kein anderes Gedicht parat haben.
Sobald ich diese Worte höre, erinnert es mich an einen Kranz mit duftenden Tannenzweigen, vier roten Kerzen und Weihnachtsschmuck.
Wir Gau-Heppenheimer haben uns die vier Bäume auf dem Freien Platz zu Nutze gemacht und die Stämme mit roten Stoffbahnen ummantelt. Seit dem 1. Advent wird jeden Sonntag ein neuer Baum beleuchtet, genau wie bei uns zu Hause, wenn an jedem Adventssonntag eine weitere Kerze am Adventskranz angezündet wird. Dieses schöne Ambiente bleibt uns nicht nur in der Vorweihnachtszeit durch die Baumbeleuchtung erhalten, sondern durch die neuen Bodenstrahler können wir zu den verschiedensten Anlässen den Marktplatz festlich illuminieren.
Advent, Advent …
… kaum ein Lichtlein brennt!
Viele Menschen fragen sich angesichts explodierender Energiepreise, ob die Weihnachtsmärkte überhaupt festlich leuchten dürfen.
Der Gemeinderat musste sich ebenfalls mit der Frage auseinandersetzen, wie dieses Jahr die Beleuchtung der öffentlichen Gebäude und Plätze während der Vorweihnachtszeit kosten- und energiesparend in unserer Ortsgemeinde gestaltet werden kann. Wir als Gemeinderat kamen zu dem Entschluss, dass wir die Leuchtdauer anpassen wollen, denn eine Vorweihnachtszeit ohne Lichterschein konnte sich keiner vorstellen. Zumal in diesem Jahr die Aktion „Unser Dorf ein Adventskalender“ nach zweijähriger Pause wieder anlief. Wir sind glücklich, dass immer noch so viele Gefallen daran finden und sich unsere Neubürgerinnen und Neubürger so rege beteiligen. Auch ich habe die netten Abende vermisst, an denen ich mich auf den Weg gemacht habe, um mit Ihnen und Euch zu erzählen, gemeinsam ein oder zwei Tässchen zu trinken und etwas zu munkeln.
Advent, Advent …
… der Tannenbaum brennt!
Keine Angst, wir zünden ihn schon nicht an. Dies war lediglich der Aufruf der Kerwe-Jugend zum „Anglühen“ der neu gepflanzten Tanne.
Kaum eine Mitbürgerin oder ein Mitbürger konnte sich den Marktplatz ohne unseren Weihnachtsbaum vorstellen, da er seit Jahren über die Dächer Gau-Heppenheims hinweg leuchtete. Das Entsetzen über die Fällung Anfang des Jahres stimmte viele von uns traurig. Schnell war klar, es muss ein neuer her. Mit viel Liebe und Mühe wurden an die Tanne Lichterketten angebracht, so dass diese am 25.11.2022 zum ersten Mal als neuer Weihnachtsbaum für uns Gau-Heppenheimer leuchten konnte. Dies feierten wir gebührend und es gibt sogar Überlegungen, ob das „Anglühen“ nicht zu einer Tradition werden soll.
Advent, Advent …
… und jeder rennt!
Das chaotische Vorweihnachtsrennen beginnt. Die Weihnachtsfeier ist noch zu organisieren, ein Weihnachtsbaum muss her, Geschenke fehlen noch, letzte Zutaten für das Festessen müssen eingekauft werden, und, und, und. Alles um einen herum verfällt in Hektik und beginnt zu rennen. Dabei sehnt sich doch jeder nach Entschleunigung und leiser Weihnachtsmusik, nach Ruhe und Besinnlichkeit, nach leuchtendem Kerzenschein und Abenden am brennenden Kamin, nach Plätzchenduft und funkelnden Kinderaugen.
Ich denke, auch wir Gau-Heppenheimer lassen uns dazu verleiten. Jedoch haben wir die besondere Gabe und das Glück, durch unsere Adventsfenster, dem Nikolaus auf dem Marktplatz, bei einer Ü-60 Feier im Advent, dem Adventssingen oder in der Weihnachtsbäckerei, die Hektik ein wenig vergessen zu können.
Advent, Advent …
… mit Happy End …
ist, wenn mit jeder angezündeten Kerze die Vorfreude auf Weihnachten wächst.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Euch Allen frohe, besinnliche Festtage
und einen guten Start ins neue Jahr bei bester Gesundheit.
Ihr und Euer Peter Moritz,
Ortsbürgermeister
