Foto: Ramon Friedrich, Text: Friederike Roll
Am Samstag war es wieder soweit: Bei herrlichem Frühlingswetter haben sich 27 Gau-Heppenheimer auf den Weg gemacht, die Wegesränder von Müll zu befreien.
In vier Gruppen waren wir in der gesamten Gemarkung unterwegs. Und haben dabei nicht schlecht gestaunt, was auch nach vier Jahren “Dreck-Weg-Tag“ doch wieder zusammengekommen ist. Zwar haben wir in den Vorjahren bereits die großen Teile, unter anderem eine Tiefkühltruhe, aus den Gebüschen geborgen, aber es sind doch auch dieses Jahr wieder einige große Müllbeutel mit leeren Flaschen, alten CD‘s, Zigarettenkippen und Plastikbechern gefüllt worden.
Die Kindergruppe hat sich den Weinwanderweg vorgenommen und konnte neben der Arbeit auch noch eine Traktorrundfahrt genießen.
Zum Abschluss haben wir uns alle auf dem freien Platz versammelt und bei Weck, Worscht und Woi (Saft) noch einen Augenblick das schöne Wetter und die getane Arbeit genossen.
Vielen Dank an alle Helfer.
Gedanken zum Dreck-weg-Tag:
Am Wegesrand haben leere Flaschen, alte CDs, Zigarettenkippen und Plastikbecher nichts zu suchen. Eigentlich ist es traurig, dass auch nach über einem Jahr Fridays for Future und einer gesteigerten Aufmerksamkeit für die Umwelt immer noch „Dreck-Weg-Tage“ notwendig sind.
Und dass sie notwendig sind, beweist die Menge des Mülls, die am 7. März zusammen kam.
Ungefähr 20 große Müllsäcke haben wir auf den Seitenstreifen neben den Hauptstraßen eingesammelt. Die Kindergruppe, die den Weinwanderweg entlang unterwegs war, konnte eine Fahrt mit dem Traktor genießen, hatte aber auch einiges an Zigarettenpackungen, Kippen, Flaschen, nicht verrottbare Feuchttüchern, Rebschutzhüllen (ganz und in Teilen), Plastikfolienstückchen und Bonbonpapieren einzusammeln.
Die ganz großen Müllsünden (Tiefkühltruhe, ganze Fässer, Zaunteile, etc.) haben wir in den letzten Jahren erfolgreich beseitigt und die Aufrufe, dass man den Müll genauso einfach in Framersheim bei der Deponie abgeben kann, wie man ihn in die Gegend schmeißen kann, sind wohl, zumindest bei uns Gau-Heppenheimern, inzwischen angekommen. Allerdings sind eben auch die kleinen Dinge wie Zigarettenkippen und Plastikteile für die Umwelt problematisch.
Weggeworfenes Plastik wird zwar mit der Zeit durch die verschiedenen Witterungseinflüsse immer kleiner, ganz weg ist es aber nie. Die kleinen Plastikteilchen sammeln sich im Boden an oder werden von Tieren gefressen und an ihre Jungen verfüttert. Als Mikroplastik kann ein Teil des Plastiks über den Boden oder über die Tiere dann auch in unsere Lebensmittel gelangen.
Mindestens genauso gefährlich und ebenso einfach zu verhindern, ist die Verschmutzung durch weggeworfene Zigarettenkippen. Insgesamt enthalten diese laut World Health Organisation bis zu 7.000 verschiedene Chemikalien, unter anderem natürlich Nikotin. Viele der Chemikalien sind giftig für die Umwelt, mindestens 50 davon vermutlich krebserregend.… Nikotin hat eine direkte Wirkung – es ist ein Nervengift. Je mehr Kippen in der Natur landen, desto mehr Nikotin wird ausgewaschen und in Stadtgewässer, Seen oder Flüsse weitergeleitet.
Im Hausmüll sind die meisten Abfälle dagegen komplett ungefährlich. Daher ist die Lösung ganz einfach:
Leute, schmeißt Euren Müll in die bereitgestellten Mülleimer
oder nehmt ihn mit nach Hause!